Donnerstag, 19. März 2015

High-Tech Messe CeBIT - Steinzeit beim Fahrkartenkauf



Am Ende eines langen Messetages wünscht man sich nur noch eins, so schnell und reibungslos wie möglich seine Rückreise antreten zu können. Im Grunde kein Problem, denn die Zeiten der riesigen Menschenströme, die die CeBIT verlassen, gehören schon lange der Vergangenheit an. Umso überraschender mein Erlebnis am Dienstagabend am Messebahnhof.


Dank Verspätungsalarm der Bundesbahn war ich informiert, dass für meinen Zug von der Messe zum Hauptbahnhof bereits eine 15-minutige Verspätung gemeldet wurde und es mit meinen Anschluss vom Hauptbahnhof Hannover (um 18:30) Probleme geben könnte. Kurz entschlossen habe ich die Messe etwas früher verlassen, um mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof zu fahren. So die Idee.


In diesem Jahr gibt es eine Neuregelung, wonach die CeBIT-Eintrittskarten nicht mehr als Tageskarte für den Großraum Hannover (GVH) gelten. Die Messegesellschaft und die hannoverschen Verkehrsbetriebe hatten wohl keine Einigung über die finanzielle Beteiligung der Messe erziehen können. Kein Problem, dann kauf ich mir eben noch schnell die Karte am Messebahnhof, am Ausgang West der Messe. Mit meinem Vorhaben war ich natürlich nicht allein.


Nette 5 Studenten, angeheuert von der Messe, wiesen mit Fahnen auf dem Rücken auch noch einmal darauf hin, dass Fahren ohne gültige Fahrkarte teuer wird. Die Fahrkartenautomaten waren leicht auszumachen, dort wo die Studenten standen. Es gab nur 2 Automaten und noch einen Bahnschalter. Dort war die Schlange schon sehr lang. Ich habe mich für den ersten Automaten entschieden, denn dort standen nur knapp 10 Personen vor mir. Zu Messezeiten eigentlich eine kurze Schlange, dachte ich.


Und dann begann das Abenteuer „Fahrkartenkauf“. Trotz Unterstützung durch eine freundliche Studentin ließ sich der Kauf eines Tickets nicht beschleunigen. Das hatte weniger mit der Studentin zu tun, als mit der Tatsache, dass die Benutzerführung für den Kauf der Fahrkarte nicht anwender-freundlich ist. Pro Kauf waren circa 3 Minuten von Nöten, nur für ein einfaches S-Bahnticket. Dazwischen wurde dann auch noch die eine oder andere Fahrkarte für den Zug gekauft. 

Einfach zu viele Klicks, zu viele Optionen um ein S-Bahn Ticket für die Fahrt zum Hauptbahnhof auszuwählen, dann Geld einwerfen oder die richtige (akzeptierte) Kreditkarte auswählen, warten bis das Ticket gedruckt wird, auf Restgeld warten und auf keinen Fall vergessen, auf dem Bahnsteig das Ticket zu entwerten. So der liebevolle Hinweis der Studentin. Das S-Bahnticket war so klein, dass man diesen Hinweis hätte überlesen können. Der nächste bitte… 

S-Bahn Ticket Messe Hannover - Hannover Hauptbahnhof



Kurzum die erste S-Bahn habe ich verpasst und die nächste um 18:08 gerade noch bekommen. Den Entwertungsautomaten auf dem Bahnsteig 10 habe ich nicht sofort gefunden. Der hing versteckt in einer Nische am Anfang des Bahnsteigs, hinter einer abgestellten Transportkarre. An dieser Stelle hätte ich nie einen Automaten zum Entwerten erwartet. Auf den ersten Blick dachte ich auch eher an ein altes, nicht mehr in Funktion befindliches Modell. Vermutlich ist er auch erst zur CeBIT in diesem Jahr wieder benutzt worden, sofern er überhaupt entdeckt wurde…


Was soll ich sagen… Dies ist wieder mal ein schönes Beispiel dafür, wie wenig in Unternemen darüber nachgedacht wird, welche Auswirkungen Änderungen (Messeticket ist nicht mehr Tagesticket für die öffentlichen Verkehrsmittel) für die Kunden haben.


Jedes Unternehmen für sich (Messe sowie Hannoversche Verkehrsbetriebe(GVH)) hat vermutlich gedacht, wir haben auf die Änderung hingewiesen und das reicht. Wer hat sich mal in die Rolle eines Messebesuchers versetzt und sich vor Ort angeschaut wie der Ablauf ist.…. Niemand. Weder die GVH noch die Messe Hannover.


Wie wir während des Wartens von den Studenten erfuhren, hatten diese bereits am ersten Messetag die Probleme (lange Schlangen an den Automaten) an die Messe/GVH weitergegeben. Und es war wohl eine schnelle Lösung (die am Abend des zweiten Messetags noch nicht zur Verfügung stand) angekündigt, nämlich der Verkauf von Einzeltickets durch Mitarbeiter (wie in Uraltzeiten).


Zurück von der Messe habe ich noch einmal zu diesem Thema gegoogelt und gelesen, dass die GVH auch eine App zum Kauf digitaler Fahrkarten anbietet. Warum wussten wir alle nichts davon? Schlecht kommuniziert, oder? Selbst die Studenten vor Ort im Einsatz wussten darüber nichts. Schade! Was nützten gute Ideen, wenn sie schlecht umgesetzt werden.


Dem Image der Messe sowie der Messestadt Hannover tut das auf keinen Fall gut. Gehören boomende Messezeiten der Vergangenheit an. Wer hat am Ende des Tages durch diese Neuregelung Kosten gespart? Die Messe, die GVH oder vielleicht in Zukunft die Besucher, die sich die Reise zur Messe gleich schenken.

Montag, 16. März 2015

d!conomy - das Motto der CeBIT 2015

Heute öffnet die CeBIT ihre Tore für die Besucher. In den fünf Messetage dreht sich alles getreu dem Messemotto d!economy um die digital economy, kurz um den digitalen Wandel, der mittlerweile vor keiner Branche mehr halt macht.

Selbst die deutsche Vorzeigebranche, die Automobilindustrie steht vor einem gewaltigen Umbruch. Werbeslogans wie "Freude am Fahren" werden wohl schon bald der Vergangenheit angehören. Was auf der CES, der Global Consumer Electronics and Consumer Technology in Las Vegas im Januar begann, findet auf der CeBIT seine Fortsetzung: connected cars, autonom fahrende Autos, werden auch in Hannover ein Thema sein.
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Für alle, die sich einen ersten Überblick über das Thema "Digitale Transformation" verschaffen möchten, hat die CeBIT eine Infografik mit dem Titel "Digitale Transformation" erstellt:

Quelle Infografik: 

Sie haben keine Zeit, der CeBIT einen Besuch abzustatten. Kein Problem!
Hier können Sie vom 16. bis zum 20. März 2015 jeweils ab 10:00 Uhr dabei sein: 





Nehmen Sie sich ein wenig Zeit und lassen Sie sich von der einen oder anderen Diskussionsrunde inspirieren.
Wie sieht es mit der digitalen Transformation in Ihrem Unternehmen aus?
Vor welchen Herausforderungen stehen Sie gerade? Wie gelingt es Ihnen den Erwartungen Ihrer Kunden weiterhin zu erfüllen? Welche spannenden Projekte nehmen Sie gerade in Angriff?