Montag, 18. April 2016

Jetzt ist die Zeit zu verhindern, dass Ihr Unternehmen den digitalen Anschluss verpasst

Nicht wenige Experten vergleichen die Digitalisierung mit der industriellen Revolution. Ende des 18. Jahrhunderts ging der initialisierende Funke u.a. von der Erfindung der industriellen Stahlproduktion aus. Das alleine hätte aber für eine Revolution nicht ausgereicht. Hinzu kam ein weit verbreiteter Erfindergeist, der auf der grundlegenden Erfindung aufbaute und sich die neue Errungenschaft zu eigen machte, um Neues zu erfinden. Erst die Nutzung des Stahls z.B. bei den Erfindungen in der maschinellen Industrieproduktion bzw. im Transportwesen (Eisenbahnbau) befeuerte die rasante Ausbreitung und veränderte das damalige Leben grundlegend. Soziale Reformen folgten.

Insofern lohnt es sich zu hinterfragen, wieso der Digitalisierung eine ähnliche Kraft zugesprochen wird, unser Leben grundlegend zu verändern. Was soll sich ändern? Wir haben doch schon alles. Bei genauer Betrachtung können wir feststellen, dass der digitale Stahl bereits vorhanden ist:  Die IT-Infrastruktur mit schnellen Rechnerleistungen, hohem Datenspeichervolumen, (sich in der Fläche immer weiter ausbreitenden) schnellen und leistungsfähigen Datennetzen und einer ausgeprägten Sammelleidenschaft für jedwede verfügbaren Informationen. Die IT-Branche tut das ihrige, um diese Infrastruktur mit Cloud-Technologien, Big Data etc. zu etablieren.

Doch das reicht noch nicht für eine Revolution. Das Vorhandensein der Infrastruktur ist zu wenig, um das Zusammenleben der Gesellschaft auf den Kopf zu stellen. Was jetzt noch fehlt, sind die vielen gesellschaftswirksamen Ideen. Wie kann man die omnipotenten Möglichkeiten der IT nutzen, um damit das Leben der Menschen einfacher, schöner, angenehmer etc. zu gestalten? Und für die Unternehmen ist zu klären, wie man mit diesen Ideen Geld verdienen kann (es fehlen die dazu passenden Geschäftsmodelle).

Traditionalisten werden zu Recht bemängeln, dass es doch schon fast alles gibt und es uns in unserer Gesellschaft im täglichen Leben doch an nichts mangelt. Der Unternehmer, der mit dieser Einstellung der digitalen Transformation unserer Gesellschaft begegnet, wird über kurz oder lang den Untergang seines Unternehmens erleben dürfen. Der österreichische Psychotherapeut und Philosoph Paul Watzlawick hat 1969 den Satz geprägt: "Man kann nicht nicht kommunizieren". Es scheint, als ob dies auch analog für die Digitalisierung gilt: Man kann sich der Digitalisierung nicht verschließen.

Immer mehr wird der Erfolg der Unternehmen davon abhängen, ob man es schafft, die bislang erfolgreiche Unternehmensstory um ein digitales Kapitel zu erweitern; d.h. ob man es schafft, das bislang Gute der bestehenden Geschäftstätigkeit mit den Möglichkeiten der Digitalisierung zu verknüpfen. Innovationen entstehen in der Regel nicht aus Neuerfindungen, sondern aus einer neuen Verknüpfung bereits bestehender Teile. Der Knackpunkt daran ist, dass die führenden Personen im Unternehmen bereit sein müssen, den eingeschlagenen Weg, mit dem das Unternehmen bislang Geld verdient hat, in Frage zu stellen. Die Geschäftsführung muss ggf. bereit sein, Bewährtes aufzugeben zugunsten einer neuen Geschäftsidee. Die Bereitschaft und die Fähigkeit, sich selbst in Frage zu stellen, sind die erfolgskritischen Faktoren unserer Zeit. Dazu bedarf es Persönlichkeiten, die bereit sind, die Komfortzone zu verlassen.

Es ist jetzt, wo die Wirtschaft gut läuft und die meisten Unternehmer keinen Anlass sehen, irgendetwas im Unternehmen zu verändern, der richtige Zeitpunkt, sich mit der Zukunft zu beschäftigen. Und die Zukunft ist digital!

Studien belegen immer wieder, dass die Digitalisierung in deutschen Unternehmen noch nicht wirklich angekommen sei. Die Wirtschaft sei beim Thema digitale Transformation zu träge. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Die IT-Branche bietet umfassende digitale Lösungen an, doch viele Unternehmen interessieren sich nicht für das vorhandene Angebot. Sie verstehen nicht, wozu sie die neue Informationstechnologie brauchen – schließlich läuft das Unternehmen mit der vorhandenen Infrastruktur gut. Weit verbreitet mangelt es an der Fähigkeit, die Fachkenntnis und das bestehende Geschäftsmodell auf einer Sinn- und Fachebene mit digitalen Elementen zu verknüpfen und darauf aufbauend, losgelöst von der IT-Infrastruktur, eine digitale Unternehmensstrategie zu entwickeln. Oft scheitert das Management daran, von selbst die Vorstellungskraft zu entwickeln, wie sich das Unternehmen digitale Optionen zu eigen machen und in der digitalen Geschäftswelt positioniert werden kann. Vor allem fehlt es an Kenntnissen und verlässlichen Projektionen, wie sich die Märkte und die Kunden sowie deren Bedarf in der digitalen Welt verändern werden.

Wie schafft man es, die Köpfe zu öffnen und sich auf etwas grundlegend Neues einzulassen? Aus sich heraus wird das ein schwerer, steiniger und sehr langer Weg, dessen Ende viele Unternehmen nicht erreichen werden (wer’s nicht glauben mag, der schaue sich an, mit welcher Marktmacht z.B. Amazon und Zalando aus dem Nichts etablierte Unternehmen verdrängen). Im digitalisierten Markt zählt aber neben der guten Geschäftsidee vor allem die Geschwindigkeit!

Nach dem römischen Dichter und Philosophen Lukrez "kann aus nichts nichts entstehen". Übertragen auf die digitale Transformation heißt das: Wenn im Unternehmen keine hinreichende Expertise zur Digitalisierung vorhanden ist (was in vielen Unternehmen der Fall sein dürfte), ist es beinahe unmöglich, alleine mit den vorhandenen Mitarbeiterressourcen erfolgreich den digitalen Wandel zu vollziehen. Hilfe finden Manager/Geschäftsführer außerhalb des Unternehmens. Mit externer Unterstützung kommt man schneller und zielstrebiger in einen Zustand, sich mit dem Status Quo sachlich kritisch auseinanderzusetzen (ohne dass z.B. aus persönlichen/politischen Gründen taktiert oder schöngeredet wird). Ebenso beschleunigt externes Wissen über Projektionen zur digitalen Gesellschaft, verändertes Kundenverhalten / Kundenfokussierung und zu modernen (digitalen) Business-Plänen den Lernprozess, um ein Verständnis über unser Leben in einer digitalen Gesellschaft zu erlangen. Das ist die Grundvoraussetzung, um darauf aufbauend eigene Geschäftsideen umzusetzen.

Ob fachliche Beratung, Coaching oder Workshop – die optimale Form der Unterstützung hängt von der Situation im Unternehmen und den handelnden Personen ab. Ziel im digitalen Erkenntnisprozess sollte es sein, dass Geschäftsführer / Manager zuerst Antworten auf folgende 3 Fragen finden:
  1. Was bedeutet Digitalisierung (für mein Unternehmen, unser Marktsegment,…)?
  2. Was wird sich durch die Digitalisierung bei meinen Kunden verändern?
  3. Mit welchen Dienstleistungen/Services (in Verbindung von bisherigem Geschäft und Digitalisierung) kann ich meinen Kunden das Leben vereinfachen, verbessern, erleichtern,…?
In Kürze folgende Blogbeiträge werden aufzeigen, was im Kontext der Digitalisierung hinter diesen vermeintlich "einfachen" Fragen steckt.

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