Die Beziehung des Unternehmens zum Kunden verstehen
Unternehmern werden viele
IT-Lösungen zur Digitalisierung des Unternehmens angeboten. Versprochen werden
beispielsweise eine bessere Vernetzung der internen Prozesse, optimierte
Nutzung der Unternehmensdaten, mobile Anwendung und kostengünstige
Betriebskosten durch Cloud-Technologien. Oft stellt sich die Frage, was sich
mit einer Investition in neue „digitale“ IT-Anwendungen im Verhältnis zum
Status Quo – in dem die IT-Anwendungen und weitestgehend zufriedenstellend
funktionieren und die Prozesse eingespielt sind – zum Positiven verändern wird.
Zufriedenstellende Antworten auf diese Frage bleiben meist aus. Anders als in
den letzten Jahrzehnten geht es gar
nicht mehr um schneller und mehr. Die IT ist nur noch das Medium zur
Umsetzung. Der eigentliche Impuls für die digitale Transformation sind die
Ideen für neue Möglichkeiten Geschäfte zu machen und dabei das Potenzial der IT
umfassend zu nutzen.
Und wo liegt die Quelle für die neuen Geschäftsideen? Beim Geschäftspartner bzw. beim Kunden. Die Digitalisierung geht unweigerlich einher mit einer Kundenfokussierung. Bevor Unternehmen in die Digitalisierung ihrer internen Prozesse investieren, sollten sie ein klares Bild davon haben, wie sie zukünftig ihre Kundenbeziehungen managen und prozessual abbilden wollen.
Das Verhalten der Kunden
ist heute schon digital geprägt. Smartphones und Tablets sind Dreh- und
Angelpunkt unseres Lebens: Bankgeschäfte, informieren, vergleichen, einkaufen,
bezahlen, empfehlen, Daten austauschen, überwachen, steuern, orientieren, kommunizieren,
bewerten, spielen, arbeiten, lernen,… Jeder von uns findet sich in diesen
Aktivitäten mehr oder weniger wieder. Wie sehr hat Ihr Unternehmen diese
Aktivitäten bei der Gestaltung der Prozesse und beim Design der Leistungen
bislang berücksichtigt?
Es gibt auch eine
Schattenseite des digitalen Lebens. Immer mehr Informationen, immer mehr
Kommunikationskanäle, ständig erreichbar zu sein etc. bedeutet auch Stress.
Unser Leben scheint immer komplizierter zu werden. Um alles müssen wir uns
kümmern, über alles informieren und ständig Entscheidungen treffen. Alles was
dazu führt, dem Kunden den Stress zu nehmen, Entscheidungen zu erleichtern,
Übersicht zu behalten, Kontrolle auszuüben, ein Sicherheitsgefühl zu geben, das
Leben zu vereinfachen und zu verschönern etc. bietet Chancen für neue Geschäfte
– sowohl im B2C- als auch im B2B-Business. Während die Transparenz der Preise
durch Online-Vergleiche auf die Margen von Produkten drückt, sind Kunden
durchaus bereit, gutes Geld für Services auszugeben, die ihnen eine
Verbesserung (Vereinfachung) ihrer Lebens- bzw. Unternehmenssituation
ermöglichen.
Die Vision vom digitalen Unternehmen
Die Klärung der
Kundenbeziehungen ist der Schlüssel für eine erfolgreiche digitale
Transformation Ihres Unternehmens. Mit einer klaren Vorstellung (Vision) davon,
wie zukünftig Kunden von ihrem Unternehmen profitieren sollen und wie Kunden
mit Ihrem Unternehmen in Kontakt stehen sollen, um optimal von Ihren Leistungen
profitieren zu können, können Sie abschätzen, wo in ihrem Unternehmen welche
Veränderungen vorgenommen werden müssen.
Sie gewinnen eine
ganzheitliche Sicht auf Ihr „digitales Unternehmen“ und können z.B.
Anforderungen an die zukünftige IT-Infrastruktur formulieren und
Qualifizierungsbedarf für Mitarbeiter ableiten. Schlussendlich sind Sie mit
diesem Erkenntnisstand in der Lage, das Transformationsprojekt aufzuplanen.
Wie gelangt man geschickt zur „digitalen Vision“?
Wenn Sie sich
mit Ihrem Unternehmen auf den Weg zur digitalen Transformation begeben wollen,
ist es ratsam, frühzeitig externe Unterstützung hinzuzuziehen. Zum einen müssen
Sie (und Ihre Mitarbeiter) gegen starke Verharrungskräfte arbeiten, zum anderen
haben wir Menschen die Eigenart, uns gedanklich ständig im Kreise zu drehen.
Ein externer Begleiter kann neue Reize setzen und Kreativität freisetzen. Da in
einem Veränderungsprozess auch Reibungen entstehen, kann der externe Begleiter
zudem als Mediator auftreten und schlichtend einwirken. Für externe
Unterstützung spricht zudem, dass Know how ins Unternehmen eingebracht werden
kann, das im Unternehmen (noch) nicht vorhanden ist.
Wen sollten Sie
in die Entwicklung der „digitalen Vision“ einbinden? Nutzen Sie das Wissen und
die Fähigkeiten Ihrer Mitarbeiter. Binden sie Mitarbeiter ein, die freiwillig
mitwirken wollen. Vor allem kreative, ideenreiche sowie kritische Mitarbeiter
sind für diesen Prozess bereichernd. Möglichst viele Unternehmensbereiche
sollten vertreten sein. Die Geschäftsführung (sh. Teil 2 dieser Serie) und
Top-Führungskräfte sind wichtig für die Akzeptanz der Vision im Unternehmen.
Bislang erschienene Posts in dieser Serie:
Der 4. Teil der Serie wird exemplarisch moderne „digitale“ Geschäftsmodelle vorstellen.
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