Mittwoch, 7. Dezember 2016

Amazon startet eine neue Offensive: Amazon Go - Einkaufen ohne Kassen, ohne Schlangen - einfach digital! Genial für Kunden?

Amazon bleibt sich in seiner für Wettbewerber großen Unberechenbarkeit treu. Wieder und wieder überrascht das Unternehmen mit neuen Geschäftsmodellen. Während weltweit Unternehmen versuchen, dem Trendsetter zu folgen und  ihre Geschäftsmodelle in der Online-Welt abzubilden, eröffnete Amazon vor einigen Monaten erste reale Geschäfte in Citylagen. Doch damit nicht genug. Am Montag stellte Amazon in Seattle im US-Bundesstaat Washington den Supermarkt der Zukunft nach dem „Just walk out“-Konzept an. Zunächst als Prototyp und nur für Angestellte des Konzerns. Doch bereits ab Anfang 2017 soll der Supermarkt auch für alle anderen Kunden geöffnet werden.


Technologien verändern unser Verhalten nachhaltig und dies macht sich Amazon zu Nutze. Was die Verbraucher bereits vom Online Shopping kennen, wird jetzt in die reale Welt übertragen. Beim Betreten des Geschäfts checken sich Kunden mit ihrem Amazon-Account und der Amazon Go App ein. Sie wählen die Produkte, die sich möchten und verlassen das Geschäft, ohne an einer Kasse oder einem Check out Schlange zu stehen. 

Möglich wird dieser kassenfreie Einkauf durch dieselbe Technologie, die in selbstfahrenden Autos zum Einsatz kommt, sogenannte Deep-Learning-Algorithmen: Sensorgen erkennen welche Produkte welcher Kunden ausgewählt hat und beim Verlassen des Geschäfts wird das Kundenkonto - wie beim Online-Shopping - mit dem entsprechenden Betrag belastet und ein Kassenbon verschickt.Einen ersten Eindruck gibt das Einführungsvideo:



In den letzten Jahren haben wir gelernt, dass technisch immer mehr möglich ist. Jedoch für den Erfolg wird vor allem entscheidend sein, inwieweit sich Kunden mit dieser neuen Form des Shoppens und der damit verbundenen „Überwachung“ anfreunden können. Fest steht aber auf jeden Fall schon jetzt, keine Branche ist vor Amazon sicher. Aufgepasst Handel, auch Lebensmittel-Einzelhandel. Amazon sorgt weiterhin für Bewegung. Viel Bewegung und scheut sich dabei nicht, nicht nur Neues auszuprobieren, sondern seine bisherigen Geschäftsmodelle immer wieder in Frage zu stellen und sukzessive weiter ausdehnen.

Ein weiteres aktuelles Beispiel ist der neue Dienst Amazon Business, der am Dienstag in Deutschland an den Start gegangen ist. Geschäftskunden (Handwerker, Büros, Restaurants, Universitäten) können auf einer Plattform aus einem Rundum-Angebot von mehr als 100 Millionen Produkten wählen. Mit speziell auf Geschäftskunden zugeschnittene Funktionen wie Kauf auf Rechnung, Firmenkonten mit mehreren Nutzern will man den bisherigen Anteil von Geschäftskunden weiter stärker ausbauen. Das sind keine revolutionären Neuigkeiten, oder? Andere Anbieter haben das schon länger im Angebot, doch wer wird das Rennen, um die Gunst der Geschäftskunden gewinnen?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen