Sonntag, 26. Januar 2014

Einfach ein wenig mutiger sein....- Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte*

Beim Lesen bin ich heute auf dieses Gedicht gestoßen. 
Gefunden habe ich es in einem Buch über Change Management. 
Ja, wenn wir doch alle etwas mutiger wären... 
Deshalb hier nun das Gedicht:

"Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte,
im Nächsten Leben würde ich versuchen, mehr Fehler zu machen.


Ich würde nicht so perfekt sein wollen,
ich würde mich mehr Entspannen.

Ich wäre ein bisschen verrückter, als ich es gewesen bin,
ich würde viel weniger Dinge so ernst nehmen.
Ich würde nicht so gesund leben.
Ich würde mehr riskieren,
würde mehr reisen,
Sonnenuntergänge betrachten,
mehr Bergsteigen,
mehr in Flüssen schwimmen.

Ich war einer dieser klugen Menschen,
die jede Minute ihres Lebens fruchtbar verbrachten;
freilich hatte ich auch Momente der Freude,
aber wenn ich noch einmal anfangen könnte,
würde ich versuchen, nur mehr gute Augenblicke zu haben.

Falls du es noch nicht weißt,
aus diesen besteht nämlich das Leben;
nur aus Augenblicken;
vergiß nicht den jetzigen.

Wenn ich noch einmal leben könnte,
würde ich von Frühlingsbeginn an
bis in den Spätherbst hinein barfuß gehen.
Und ich würde mehr mit Kindern spielen,
wenn ich das Leben noch vor mir hätte.

Aber sehen Sie … ich bin 85 Jahre alt
Und weiß, daß ich bald sterben werde."



* Dieses Gedicht wird oft Jorge Luís Borges (24.08.1899/Buenos Aires - 14.06.1987/Genf) zugeordnet. Jedoch ist dies nicht eindeutig belegt: http://de.wikiquote.org/wiki/Diskussion:Jorge_Luis_Borges


Freitag, 24. Januar 2014

" Auf ein Neues"...

Unter diesem Motto sind viele ins neue Jahr gestartet. Das Neue Jahr, für immer mehr Menschen kein wirklich besonderer Moment. Wie sagte ein Bekannter "war doch nur der Wechsel von Dienstag auf Mittwoch".  

War es das wirklich nur? 
Kein Schnitt? Kein Moment des Verharrens, der Besinnung oder gar des Rückblicks? Nichts? Haben Sie auch einfach nur ganz normal weiter gemacht? Keine Reflexion? Keine Ziele fürs neue Jahr?

Nicht dass ich etwas gegen Routinen hätte. Im Gegenteil. Vor allem seit uns die Neurowissenschaftler erklärt haben, wie (überlebens-)wichtig sie für uns Menschen sind. Tagtäglich sind wir mit unzähligen Entscheidungen konfrontiert. Gut wenn wir dann nicht auch noch über die ganz banalen Dinge nachdenken müssen und diese einfach nur routiniert "abspulen" können. Unangenehm wird es immer dann, wenn Routinen uns blockieren. Wenn sie uns abhalten. Wovon? Zum Beispiel von Dingen, die wir neu angehen wollen.  

Haben Sie wirklich keine Ziele für 2014?  
Ich meine nicht die üblich guten Vorsätze wie "abnehmen, aufhören zu rauchen, mehr Sport machen, mehr Zeit für die Familie" im privaten Bereich, die meist schon in der ersten Januarwoche vergessen sind. Oder gebetsmühlenhaft wiederholte Unternehmenesziele wie z.B. mehr Kundennähe, mehr Kunden-orientierung, etc... Aus diesen Absichtserklärungen wird in den seltesten Fällen etwas. Warum? 

Gibt man bei Google "Ziele erreichen" ein, so erhält man eine gigantische, eine schier endlose Trefferliste.  Den meisten Einträgen gemein ist der Hinweis auf das "SMART"
(SMART steht für Spezifisch, Messbar, Akzeptabel/Attraktiv, Realistisch, Terminiert) Modell , welches hilft, Ziele richtig zu formulieren. Es ist zu vermuten, dass die SMART Formel - dank Internet - bekannt ist. Trotzdem scheitern viele mit der Umsetzung ihrer Ziele. Woran liegt es? 

Mit der SMARTEN Formulierung ist es nicht allein getan. Jetzt sind wir wieder bei uns und unseren Routinen und Gewohnheiten. Sie stehen uns bei allem Neuem im Weg. Will man sich ein neues Vorgehen, eine Angewohnheit antrainieren, ist es notwendig durch regelmäßiges Wiederholen, alte Gewohnheiten zu durch-brechen, zu ändern. Unser Gehirn braucht Zeit, sich auf das Neue einzustellen. So wie wir z.B. Zeit gebraucht haben, sprechen, gehen oder Autofahren zu lernen. Für Neues brauchen wir Zeit und Raum für Wiederholung. Bleiben wir am Ball, trainieren wir uns so neue Gewohnheiten an. Je öfter, desto besser... Aber das klappt auch nicht immer. Warum?

Ein wichtiger Aspekt beim Festlegen von Zielen wird gerade in Unternehmen immer wieder vernächlässigt: die Relevanz der Ziele für die Mitarbeiter und deren Identifikation mit denselbigen. Viele Unternehmen legen die Ziele immer noch ohne direkte Einbeziehung der betroffenen Mitarbeiter fest. Kein Wunder, dass sie sich nur bedingt mit diesen Zielen identifizieren, Verantwortung übernehmen und sich engagiert für die Zielerreichung einsetzen. Das große Ziel am Ende nicht erreicht wird. Warum nicht mal die Mitarbeiter bei der Festlegung der Ziele für mit einbeziehen?

Plädoyer für Reflexion - ob zum Jahresende oder zwischendurch

Solange wir nicht darüber nachdenken wie wir Dinge tun, gibt es genau eine Möglichkeit, diese Dinge zu tun: nämlich so, wie wir sie immer tun.

 


Noch ein Tipp:
Für App Fans gibt es die App good habit maker, die bei der Umsetzung privater Ziele hilfreich sein kann.
Kennen oder haben Sie vielleicht sogar schon eine App, die bei der Realisierung unternehmerischer Ziele hilft?